Ein Limerick ist eine vor allem im Englischen beliebte Gedichtform. Es handelt sich um Fünfzeiler im Reimschema x-x-y-y-x. Limericks sind u.a. auch deshalb populär, weil sie auch sogenannten "einfachen" Leuten ermöglichen, sich in "kunstvoller" Weise Gehör zu verschaffen.
Und warum "Sch-Limerick"?
Diese Versform wird u.a. auch gern genutzt, um "pikante" Themen zur Sprache zu bringen.
Sagen wir zumindest so (oft aber viel derber):
En Mannskarl us Ferndorf säd: Et wör doch gelacht
Ech sin jong on friern allei e dr Nacht
E minem kahl Bedde
Ech gern en warm Wiewesmensch hädde
Va oavends nü bes morjens ömme acht
Keine Sorge. Ich mag zwar auch "pikante" Limericks, werde hier aber bestimmt keine schmuddelige "Herrenwitzrunde" eröffnen. In einer puritanisch geprägten Gegend sollte man sich freilich auch über
sogenannte "gewöhnliche" Rimmcher amüsieren können und/oder darüber nachdenken, warum es sie gibt.
Und sich vielleicht daran erinnern lassen: Im meist "gutbürgerlich" geprägten Siegerland gab und gibt es immer auch unkonventionelle Lebenswelten, die sich dem Bild einer "heimattümelnden Idylle" nicht einfügen mochten und mögen. Die gehören auch zur "Heimat" dazu, und es sollte kein Tabu sein, darüber ernst oder locker zu reden.
Anbei noch ein Beispiel eines ernsten Limericks - das gibt es durchaus auch:
"Limer-Ick"Im Siegerland reimt sich ein Limerick
Recht häufig auf die Endung "Ick"
"Fick" (1) heißen hier viele anständige Leute
Erleiden dafür Spott von der Meute
Doch wer stört sich am Kriegsverbrecher Friedrich Flick?
(1)
"Ficken" ist ein alter Begriff aus der Siegerländer Eisen- und Hüttenindustrie.
Ein Ortsteil von Weidenau heißt "Fickenhütten".
So fand/findet sich auch der Familienname "Fick" recht häufig im Siegerland.
Viele Träger*innen haben diesen ehrwürdigen Namen mittlerweile freilich aus verständlichen Gründen abgelegt.